D’ G’schicht vo Martles Arthur
Domols, in da zwanzga und drießga Joahr, do waran d’ Lüt ziemli arm. Üba da Gränz, in da Schwyz, do waran d’ Lüt oh ned rich, aba zum freaßa hons gnug ghet. Bei üs heanna hot zum Beischpiel ’s Kilo Kaffe vierzäh Schilling koschtat, deanna nur zwoa Franka. Des warand ungfähr zwoa Schillung und achzg Groscha. Also hond d’ Lüt gschmugglat, viel honds gschmugglat. Und globand ma, des hons gut künna.
Vagiss d’ Gsetza – die Guata, des sin mir gsi. D’ Zöllnerbaggasch waran die Bösa … für uns Schmuggla halt. Aber s’ Letschte – s’ Letschte vom Letschta – waren dia, dia si als Grenzla usghia hond obwohls koane waran, und so honds vasucht, uns d’ Schmugglwar abzneha.
Martles Arthur war so oana. A Dreckschwein, a echts Dreckschwein. A Dreckschwein, des oh no vo sich us mit da Schande gredt hot. Aba jetzt hot a si mim Falscha a’glegt, nämli mit mir hot a si a’glegt. Des war sin gröschta Fähla bis jetzt, und o sin letschta. Aba des hot a no net wissa künna.
Es isch scho dunkl gsi, der Mond hot geschunna und i war o scho fascht üba da Grenz. Mit anam Stumpa mit viel Kaffee und a bizzle anam Tabak.Uff oanmoal hot oanna lut g’rufa: „Zollwacha, stoahblieba!“ Der hot mi gmoant! Kruzifix! HaGottZack!
I hob da Sack weggschmissa und bin g’rennt, aba ziemli glei amol hob i g’merkt, dass mir eh niemand nocharennt. I hob mi denn in anam Graba vaschteckt und was i denn g’seana hob – woasch, des globsch ned! – a humplnde Siluetta ohne anam Zöllnadeckl.
Sit wenn und warum er g’humplt isch, hon i ned gwisst. Aba wer do umma g’humplt isch, jo des hon i sofort mitkriat. Bei üs in da Gegand hots ja nur oan Krüppl ghia, und des war Martles Arthur, des Dreckschwein.
I bin fascht nia mit ana Waffa uss am hus ganga, des hob i net wella. Wenn i amoal an Prügl brucht hon, oana isch imma ummanand g’lega. Und Stöa werfa hob i oh guat künna, do war i scho in da Schual da Beschte. Und mine Füscht hond scho brutal oft an Schtritt beendat.
Langsam bin i uffgschtanda, i hons net eilig g’het. Weglofa hot er net künna, weil schneall war er jo net. Wer denn do sei, hot er g’ruafa, als er mine G’schtalt g’senna hot. I hoab em net g’antwoatat, des war jo eh scho wurscht.
„Ah, du bisch as … wenn i des g’wisst hät …“ Viel mehr hot er nümma säga künna, weil mine Fuscht uff oanmal in sina Goscha gsi isch. Und sofoat umg’falla isch a, und so komisch umma toa hoat a denn am Boda. So an blöda Siach, hob i ma no denkt.
Aba a bizzle g’wundat hob i mi scho … A paar Täg druff hond’s ma im „Hirscha“ vazellt, dass da Martles Arthur noch anam Schlag ins G’sicht sin Kautabak und die sieba Zäh, die ma em usseg’schlaga hot, vaschluckt hot.
„Aba wenn a des alls g’schluckt hot, wie hot a denn vaschticka künna?“, hot Breuers Ernschtl no g’froagt. Und zwoa Wocha schpäta hon d’ Lüt scho vo fuffzehn usg’schlagana Zäh g’redat. Mir war des ziemli wurscht, ehrlich g’set. Dass der Saukog z’viel Kautabak in sina Goscha g’het hot, war net mine Schuld.